Erstellt am: 22.05.2023
Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Wenn wir in den Urlaub fahren, wollen wir uns vor allem entspannen, die tägliche Routine hinter uns lassen und neue Kraft und Energie tanken. Besonders hoch im Kurs stehen dabei Aktivitäten an der frischen Luft und in freier Natur. Dazu gehört natürlich in erster Linie der klassische Badeurlaub mit sonnigen Strandtagen, Baden im Meer sowie Sport und Spiel am Strand, oft auch in Kombination mit Surfen, Schnorcheln, Tauchen und anderen Wassersportaktivitäten. Alternativ ist auch das Wandern oder Mountainbiken in den Bergen ein beliebter Ausgleich zum Arbeitsalltag. Doch ganz gleich, wo und wie wir unseren Urlaub verbringen, für unsere Haut ist er oft mit deutlich mehr Stress verbunden als unser alltägliches Leben zu Hause. Umso mehr Aufmerksamkeit sollten wir deshalb der Hautpflege in den schönsten Wochen des Jahres widmen.
Stressfaktoren kennen und meiden
Um dafür zu sorgen, dass sich meine Haut im Urlaub ebenfalls erholen kann, muss ich zumindest die wichtigsten Stressfaktoren kennen, die sie übermäßig beanspruchen oder gar schädigen können. An erster Stelle steht dabei die ultraviolette Strahlung, die mit dem Sonnenlicht auf uns einwirkt. Insbesondere die UV-A-Strahlung kann unsere Haut vorzeitig altern lassen, doch auch die UV-B-Strahlung, die für eine länger anhaltende Bräune sorgt, kann im Übermaß hautschädigend wirken und langfristig sogar zu Hautkrebs führen. Deshalb ist ausreichender und hochwertiger Sonnenschutz ebenso wichtig wie eine Begrenzung des Aufenthalts in der Sonne entsprechend dem individuellen Hauttyp. Wer auf eine attraktive Urlaubsbräune nicht verzichten möchte, sollte im Zweifel lieber zu Selbstbräunern greifen als sich zu lange oder ungeschützt der Sonne auszusetzen. Neben der Sonne können auch Hitze, Wind und Trockenheit unsere Haut strapazieren. Je nach Situation und Hauttyp empfehlen sich daher Feuchtigkeit spendende oder rückfettende Cremes, um die Haut zu schützen oder deren Regeneration zu unterstützen. Ausreichend hochwertige Kosmetik gehört deshalb in jedem Fall ins Reisegepäck.
Auch Wasser kann Stress für die Haut bedeuten
Gerade im Sommerurlaub ist darüber nicht zu unterschätzen, dass Wasser zwar für die Hygiene und Körperpflege unverzichtbar ist, für unsere Haut aber dennoch leicht zum Stressfaktor werden kann. Das gilt insbesondere für salziges Meerwasser, auch wenn dieses bei bestimmten Hautleiden durchaus positive Wirkungen haben kann, sowie für stark gechlortes Wasser in Pools oder öffentlichen Schwimmbädern. Nach einem Bad im Salzwasser freut sich die Haut über eine Dusche mit klarem Süßwasser. Wo die Möglichkeit dazu in Strandnähe nicht gegeben ist, sollte die Haut zumindest nach der Rückkehr ins Urlaubsquartier vom Salz befreit und anschließend am besten eine pflegende Feuchtigkeitslotion aufgetragen werden. Wer empfindlich auf Chlor reagiert, sollte nicht zu viel Zeit in einem Pool mit stark gechlortem Wasser verbringen, nach dem Bad ebenfalls mit klarem Wasser duschen und die Haut mit Feuchtigkeitscreme oder einer milden, pflegenden Lotion beruhigen, insbesondere im Hals- und Schulterbereich. Auch nach längerem Tragen von Neoprenanzügen beim Surfen oder Tauchen ist die Haut für milde Pflege dankbar. Weil die Haut im Urlaub oft mehr beansprucht wird als zu Hause, sollte dann erst recht auf aggressive oder stark parfümierte Shampoos und Duschgels verzichtet werden, um den natürlichen Säureschutzmantel nicht zusätzlich zu beeinträchtigen. Wer weiß, dass die eigene Haut bestimmte Substanzen oder Materialien schlecht verträgt, sollte vor dem Kauf von Kosmetika erst einmal einen Blick aufs Etikett werfen. Denn ebenso wie bei Lebensmitteln müssen auch hier alle Inhaltsstoffe aufgelistet werden. Last, but not least, sollten natürlich die angegebenen Mindesthaltbarkeitsdaten beachtet und Kosmetika bei höheren Umgebungstemperaturen möglichst kühl und dunkel gelagert werden, damit sie nicht vorzeitig verderben.